Die Schlüsselmarke:

Bremer Kaufleute am Río Magdalena

"Um zu überleben, muss der Kaufmann sein Geschäft immer wieder neu erfinden."
Volker Schütte, Louis Delius & Co., 2007

In Bremen, einem der wichtigsten Häfen Europas, vertrieb Louis Delius seit 1832 zunächst Leinen nach Lateinamerika und brachte auf dem Rückweg Tabak nach Europa. Die spätere Erweiterung um Baumwolle und Kaffee machte Louis Delius zu einem der bedeutenden Handelshäuser Bremens.

Der Handel mit Kolumbien gewann seit der Ratifizierung eines Freundschafts-, Handels- und Schiffahrtsvertrages der Hansestädte Bremen, Hamburg und Lübeck mit Neu-Granada (Kolumbien) im Jahr 1857 an Bedeutung. Der Import von "Carmen-Tabak" aus den Anbaugebieten um El Carmen, südlich von Barranquilla an der Mündung des Río Magdalena, war in den 1870er Jahren für die Firma Delius zeitweise sogar bedeutender als der Kaffeehandel. Aus Kolumbien wurden auch Rohkakao und Honig eingeführt.

Louis Delius & Co. wandten sich Ende des 19. Jahrhunderts stärker dem Kaffee - vor allem aus Kolumbien - als Haupthandelsartikel zu. Das wurde für über 100 Jahre die tragende Säule des Unternehmens.

1910 entstand die Exportabteilung für Werkzeuge, Maschinen und Eisenwaren aus Deutschland. Durch die steigende Nachfrage aus Lateinamerika wurde diese Abteilung nach 1950 schließlich zum Hauptgeschäft der Handelsgruppe. Louis Delius unterhält heute Büros in Deutschland, China, Singapur und Südafrika sowie 18 Vertretungen in Lateinamerika. Mittlerweile zählt Kolumbien neben Mexiko und Brasilien zu den Hauptmärkten des Unternehmens für Metallhalbzeuge für die Auto-, Elektro- und Verpackungsindustrien. Heute sind 50% des Geschäftes von Louis Delius & Co. "Nicht-Eisen-Metallhalbzeug" und der andere Teil Werkzeuge und Materialien für die Bauindustrie. Einer der wichtigsten Exportartikel ist Aluminiumfolie.

Literatur: